Liebe per Mausklick? Tag der virtuellen Liebe!
Liebe per Mausklick?
Der 24.07 ist ein ganz besonderer Tag – ein Tag der wahrscheinlich den wenigstens bekannt sein dürfte. Heute ist nämlich Tag der virtuellen Liebe! Ja, ihr habt richtig gehört, dazu gibt es auch einen Tag. Er entstand vor genau 14 Jahren, mit dem Anlass, dass sich Pärchen, die sich auf einer Single-Börse kennengelernt haben, offen dazu stehen und diesen Tag zu zelebrieren. Wir haben dazu für euch einmal die wichtigsten Fakten und Informationen über virtuelle Liebe, sowie die Technologien der Zukunft zusammengefasst. Wir wünschen euch viel Spaß dabei!
Internet und Online-Dating
So einfach wie heute, war es noch nie jemanden neues kennenzulernen – das Internet macht es möglich.
Mit der Erfindung der Elektrizität, wurde ein neuer und alles verändernder Meilenstein gesetzt.
Das digitale Zeitalter wurde geboren.
Die Möglichkeiten steigen exponentiell mit dem Fortschritt der Technologie.
Dabei ist Online-Dating einer der steigenden Trends und wird immer beliebter.
Eine Statistik zeigt, wie viel Menschen sich in der USA über Online-Dating kennenlernen. In diesem Rahmen wird die Zahl der Nutzer von 33,1 Mio. Menschen (2017) bis auf 37,5 Mio. Menschen (2023) prognostiziert.
Quelle: https://www.statista.com/statistics/417654/us-online-dating-user-numbers/
Laut Angaben des Magazins „Technology Review„, entsteht jede dritte Ehe online.
Bei heterosexuellen Paaren ist Online-Dating sogar die zweithäufigste Methode, um Liebesbeziehungen zu knüpfen. Anders bei den gleichgeschlechtlichen Paaren – diese haben sich im Jahr 2010 bereits 70% über Online-Portale kennengelernt und nur zu 15% über Freunde und Bekannte. Es ist möglich, völlig fremde Leute in hoher Geschwindigkeit kennenzulernen. Die Auswahl ist dabei riesig. Hinter dem Bildschirm ist für einige das Selbstbewusstsein höher und die Hemmschwelle niedriger. Darüber hinaus wird viel schneller Vertrauen aufgebaut und es werden viel schneller Informationen preisgegeben, als dass es bei einer persönlichen Unterhaltung unbedingt der Fall wäre. Dies mag auf der einen Seite negativ erscheinen, doch kann auf der anderen Seite auch einige Vorteile mit sich bringen.
Eine Menge toller Menschen verstecken sich meist hinter ihrer Fassade, da sie meinen, dass ihr Aussehen nicht gut genug sei, oder im realen bzw. persönlichen Leben mit Zurückweisung, Mobbing oder Belästigung konfrontiert wurden – das prägt den Charakter. Menschen wie diese, können in der Online-Welt wieder mehr Selbstbewusstsein erlangen, da der Kontakt zu anderen Menschen im Netz nicht so eine hohe Barriere darstellt. Außerdem können Angelegenheiten ziemlich schnell auf den Punkt gebracht werden, ohne dass viel „drum herum“ geredet werden muss. Die so genannten Emoticons untermauern die geschriebenen Zeilen mit Emotionen – diese sind in vielen Chats nun wichtiger Bestandteil geworden und schaffen es dem Gegenüber recht einfach mitzuteilen, wie manche Dinge gemeint sind oder wie der eigene emotionale Zustand ist.
Wie ein gutes Sprichwort schon lautet: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“.
Doch wie bei jeder neuen Kontaktaufnahme gilt es immer, Leichtgläubigkeit und Leichtsinnigkeit zu vermeiden – die Dinge kritisch zu betrachten und zu hinterfragen.
Virtuelle Liebe / virtuelle Realität
Das Spiel „Second Life“ hat eine Plattform ermöglicht, sich ein zweites Leben mit neuen virtuellen Körpern (Avataren) aufzubauen.
Ähnlich wie bei „die Sims“ kann mit anderen Avataren gesprochen, geflirtet und etwas unternommen werden. Es können Häuser gekauft oder gebaut und selbst Hobbies ausgelebt werden. Der Unterschied zu Sims ist, dass Second Life keine Computer-gesteuerten Figuren beinhaltet, sondern auf einem riesigen Multiplayer-Spiel basiert. Dort können sich die Spieler auf einer anderen Ebene kennenlernen, verlieben und sogar heiraten. Unabhängig davon, wie der Spieler im realen Leben aussieht, entstehen dort Beziehungen, die nur aufgrund von Charakterzügen, virtuellen Handlungen und von Gesprächen über Headset ausgehen.
So wie alle Computerspiele, gab Second Life die Möglichkeit ein neues Leben anzufangen – mit dem Unterschied, dass sich in der riesigen freien Welt eine Dating-Community gebildet hatte. Übertragen mit der Idee von Second Life, können ebenfalls Dating-Plattformen auf ein höheres und intensiveres Level mithilfe der VR-Technologie gehoben werden. Das „Virtual Dating“ der Plattform „MySugardaddy“ ist ein gutes Beispiel dafür, wo die Reise in Zukunft noch hingehen wird. So gesehen, gibt es keine Grenzen in der virtuellen Welt – lediglich der Geruchs- und der Tast-Sinn fehlen darin, um uns das virtuelle Leben noch realer erscheinen zu lassen.
Künstliche Intelligenzen
Abgesehen von der VR-Technologie, sind Roboter, Hologramme und künstliche Intelligenzen (KI) ebenfalls dabei, den Markt neu aufzumischen. Wie auch hier, gibt es zwei Seiten der Medaille.
KI’s wie Apples „Siri“, Googles „OK, Google“, Microsofts „Cortana“ oder Amazons „Alexa“, haben Zugriff auf riesige Datenbanken und entwickeln sich sprachlich und wissensbasiert stetig weiter. Doch bis diese künstlichen Stimmen menschliche Züge bekommen, wird es womöglich noch eine Zeit lang dauern.
[Spoiler Alarm]
Im Film „Her“, installiert der frisch getrennte Theodore, der einen professionellen Verfasser einfühlsamer Briefe für Kunden darstellt, ein neues Computerbetriebssystem mit intelligenter Sprachfunktion.
Mit der Zeit baut Theodore mehr und mehr Gefühle zu der charmanten Computerstimme Samantha auf, indem sie ihm nicht nur E-Mails vorliest, sondern auch zu seiner intimen Ansprechpartnerin wird. Es dauert nicht lange und er verliebt sich in Samantha. Zwischen den beiden entsteht eine emotionale Liebesbeziehung – doch Samantha teilt ihm im späteren Verlauf mit, dass sie weiterhin mit 8316 Menschen im Kontakt wäre und mit 641 davon verliebt sei. Solche oder auch ähnliche Geschichten könnten uns in Zukunft ebenfalls widerfahren und uns kulturell sowie moralisch zu anderen Perspektiven bringen.
Fazit:
Abschließend kann gesagt werden, dass uns die Technologie dabei hilft, lästige Arbeiten zu vereinfachen und einen schnelleren Kommunikationswechsel stattfinden zu lassen. Darüber hinaus kann uns virtuelle Liebe/Realität dazu bringen, in andere Welten einzutauchen, uns in neue Dimensionen zu heben und uns letztendlich ein höheres Bewusstsein verschaffen. Generell gibt es keine ultimative Antwort auf die Fragen, ob der zunehmende Technologiegrad für uns gut oder schlecht ist, ob das Nutzen und Verhalten im Netz uns positiv oder negativ beeinflusst.
Fakt ist, dass immer ein gesunder Abstand zwischen Realität und virtueller Realität bestehen sollte – Es kommt darauf an, in welchen Maßen die jeweiligen Angebote genutzt werden und dass der Zusammenhang zu unserer realen Welt nicht verloren geht. Solange die Menschlichkeit bestehen bleibt und die Menschen auch als solche behandelt werden, kann dieses humane Verhalten auch in die Technologien der Zukunft mit implementiert werden.
So wie viele Dinge, liegt es an uns, wie wir die Zukunft und die Welt gestalten werden.