„Küss deinen Partner“-Tag
Spitzt die Lippen, ihr Lieben. Denn heute heißt es: Küss deinen Partner! Woher dieser Tag ursprünglich kommt, ist unbekannt. Doch sein Sinn ist vollkommen klar. Denn an jedem 28. April wird man dazu angehalten, seinen Partner zu küssen. Mit „Partner“ ist natürlich der andere Teil einer Liebesbeziehung gemeint. Auf welche Art man ihn oder sie küsst, bleibt einem selbst überlassen. Schließlich gibt es unzählige Möglichkeiten.
Der Kuss selbst ist vermutlich auf das Füttern eines Kindes von Mund zu Mund zurückzuführen. Dabei wurde die von der Mutter vorgekaute Nahrung an das Kind weitergegeben. Diese Methode des Fütterns kann auch heute noch im Tierreich und bei einigen noch ursprünglich lebenden Völkern beobachtet werden.
Heute ist die erste Möglichkeit, die einem zum Thema „Küssen“ in den Sinn kommt, natürlich der Lippenkuss. Dabei sind die Lippen fast oder ganz geschlossen und berühren die Lippen des Gegenübers. Ob dieser Kuss sanft oder fester ausgeführt wird, kommt ganz auf die Küssenden an.
Dieser Kuss kann gelegentlich in einen so genannten Zungenkuss vertieft werden. In dem Fall öffnen sich die Münder der Beteiligten und ihre Zungen beginnen sich aneinander zu schmiegen und zu reiben. Der Zungenkuss wird als ganz besonders erotisch empfunden. Wie weit die Zunge dabei in den Mund des Anderen vordringt und wie feucht der Kuss wird, ist Geschmackssache. Also gilt: probiere aus, was dir und deinem Partner gefällt. Auch ein zärtliches Beißen und Knabbern kann als eine Art Küssen betrachtet werden. In Kombination mit den Lippen kann dieser Schmerzkuss eine besonders erregende Wirkung haben. Wo man seinen Partner auf diese Weise liebkost, steht einem vollkommen offen.
Über eine gewisse Distanz kann man seinem Partner auch einen Luftkuss geben. Dazu küsst man seine Handinnenfläche, hält diese nach oben und pustet diesen „Kuss“ zum Gegenüber hin. Eine eher verspielte Art des Küssens ist der Schmetterlingskuss. Vor allem im Kindergarten lernt man ihn kennen: man muss mit seinem Gesicht ganz nah an die Wange oder einen ähnlich sensiblen Körperteil des Gegenübers gehen und dann ganz schnell mit den Wimpern schlagen. Diese Berührung fühlt sich an wie der Flügelschag eines Schmetterlings – daher der Name.
Ebenfalls ohne die Lippen wird der Nasenkuss ausgeführt. Hierbei werden die Nasen der „Küssenden“ seitlich aneinandergerieben. Bei den Inuit gilt er als das, was der Begrüßungskuss auf die Wange für uns ist – also hat er absolut nichts mit einer erotischen Geste gemein. Eine Vermutung ist, dass dieser Kuss eingeführt wurde, weil es in der Arktis so kalt ist, dass man gerne fast das gesamte Gesicht vermummt. Die einzige noch freie Stelle ist dabei die Nase, die also den Mund für eine Begrüßung „ersetzt“.
Bei den Maori aus Neuseeland hingegen wird diese Begrüßungsart Hongi genannt. Sie entstand scheinbar in Anlehnung an das „Beschnuppern“ der Tiere und ist eine wahrhafte Tradition: Man gibt sich die rechte Hand zum schütteln, lehnt den Kopf nach vorne, um sich mit der Stirn zu berühren und drückt dann seine Nase sanft an die des Gegenübers. Eine Variation davon ist, dass man statt der rechten die linke Hand nimmt, sie auf die rechte Schulter des Gegenübers legt und die Nasen ein oder zweimal sanft aneinander drückt.
Ein weiterer Begrüßungskuss ist, wenn auch etwas altmodisch, der Handkuss. Dabei berühren die Lippen den Handrücken des Anderen. Dieser Kuss kann aus Respekt, Unterwürfigkeit oder Liebe gegeben werden.
„Sie dürfen die Braut jetzt küssen“ leitet auf einer Hochzeit den Brauch ein, bei dem sich das frisch vermählte Paar küsst. Seinen Ursprung soll der Hochzeitskuss in einer Zeit haben, in der Verträge mit einem Kuss besiegelt wurden. Aus dieser recht unromantischen Sicht ist die Ehe schlichtweg ein Vertrag – doch wir wollen uns bestimmt nicht über diesen Brauch beschweren. Immerhin bewegen sich beim Küssen bis zu 34 Gesichtsmuskeln, was für eine so angenehme Sache schon recht sportlich ist. Außerdem wird dabei das Immunsystem gestärkt. Also völlig egal ob sinnlich, neckisch oder liebevoll: Haltet einander gesund küsst was das Zeug hält!
Nicht allzu lange nach (oder auch vor) dem Hochzeitskuss wird es Zeit für den Engelskuss. Denn den gibt man nur wahren Engelchen. Und um ein solches zu liebkosen, legt man seine Lippen ganz sanft auf seine Augenlider oder auf die Schläfe. Ob das Engelchen dein Partner oder dein Kind ist, spielt dabei keine Rolle. Denn dieser Kuss kann sowohl als romantisch als auch als liebevoll empfunden werden.
Der letzte Kuss auf dieser Liste ist der Kuss unter dem Mistelzweig. Auch wenn er es meistens Lippenkuss ist, unterscheidet er sich doch ein wenig von dem „gewöhnlichen“ Lippenkuss. Denn bei den Römern galt der Mistelzweig als ein Symbol von Frieden, Liebe und Verständnis. Ihn zum Schutz des Hauses aufzuhängen war Teil der Saturnalien. Dieses Symbol entwickelte sich besonders in den USA und in England weiter. Heutzutage hängt man also einen Mistelzweig auf und die Tradition besagt, dass ein Mann jede Frau küssen darf, die darunter steht. Außerdem soll jede Frau, die diesen Kuss verweigert, vom Unglück verfolgt werden. Ein tückischer Brauch also. Doch in Deutschland sagt man, diejenigen, die sich unter einem Mistelzweig küssen, werden mit langanhaltender Liebe gesegnet sein oder sind sogar dazu bestimmt, einander zu heiraten. Romantischer geht es doch kaum!