Die Kunst des Schminkens
Warum schminken wir uns? Je nachdem, wem man die Frage stellt, fĂ€llt die Antwort sicherlich unterschiedlich aus. Das Alter spielt hierbei eine wichtige Rolle. Denken wir doch einfach an uns selbst. Als junges MĂ€dchen wollten wir uns erwachsen fĂŒhlen, weil wir es kaum erwarten konnten, endlich „groĂ“ zu werden. Anders ist es bei reiferen Frauen, die sich vielleicht ein paar Jahre abschminken möchten. HĂ€ufig schminken wir uns zu einem besonderen Anlass, wie einem Date oder zu einer Geburtstagsparty. Mit Make-up können wir unsere Ă€uĂerlichen VorzĂŒge hervorheben und das stĂ€rkt unser Selbstbewusstsein. Manchmal ist uns Frauen aber auch gerade nach einem Lidstrich und dem neuen Lippenstift, weil wir uns damit einfach wohlfĂŒhlen. Doch was bedeutet „schminken“ eigentlich, wo kommt der Brauch her und welche Arten gibt es? Alles ĂŒber die Kunst des Schminkens erfahrt ihr in unserem heutigen Beitrag.
Die Bedeutung des Schminkens
Den Begriff „schminken“ gibt es seit dem 15. Jahrhundert und er bedeutet so viel wie „streichen“ oder „schmieren“. Allerdings ist die genaue Wortherkunft unklar. Einerseits ist es möglich, dass der Begriff vom ostfriesischen „Smicke“ stammt, was fĂŒr Tonerde steht. Andererseits kann er auf das griechische „smegma“ (Salbe) zurĂŒckgehen.
Die Geschichte der Kunst des Schminkens
Die Kunst des Schminkens hat eine lange Tradition. Funde belegen, dass die Menschen in Europa schon 350.000 v.Chr. ihren Körper rituell oder kosmetisch bemalten. HierfĂŒr benutzten sie tierische Fette, die sie mit gelben, braunen und roten Eisen- und Manganoxiden fĂ€rbten.
Auch in Ăgypten haben MĂ€nner und Frauen schon frĂŒh Finger- und ZehennĂ€gel, Augen und Lippen bemalt. Sie fĂ€rbten ihre unteren Augenlider und betonten Wimpern und Augenbrauen mit einer schwarzen Textur aus Bleiglanz. FĂŒr die Lippen vermischten sie Fett mit Henna oder Purpurschneckensaft. Die Körperbemalung diente nicht nur zu Schönheitszwecken und zur Pflege der Haut, sondern galt als Symbol fĂŒr eine göttliche Verbindung.
Im frĂŒhen und Hochmittelalter galt das Schminken in Europa als eine Schande und Frauen, die es praktizierten, wurden als Hure verurteilt. Diese Auffassung Ă€nderte sich bis zum 18. Jahrhundert, als die Menschen wegen mangelnder Körperpflege wieder zu Parfum und Puder griffen. In der Renaissance rĂŒckten der Mensch und sein Aussehen in den Mittelpunkt, weshalb auch das Schminken eine Hochphase erlebte. Seit der Neuzeit erlaubten wissenschaftliche Fortschritte in der Chemie und der Kosmetik neue und viel effizienter produzierte Kosmetikartikel. Die Schminke wurde zur Massenware und das ist sie bis heute geblieben.
Arten der Kunst des Schminkens
Es gibt zahlreiche Arten, sich zu schminken und es kommen immer neue Trends hinzu. Generell unterscheiden sich jedoch hauptsÀchlich dezente von ausdrucksstarken Make-ups. Hier stellen wir die drei gÀngigsten, das Tages, Business und Abend Make-up einmal vor.
Tages Make-up
Ein schönes Tages-Make-up sollte dezent, frisch und natĂŒrlich sein und einen ebenen Teint zaubern. Man kann mit einer getönten Tagescreme (BB-Cream) beginnen, die gleichmĂ€Ăig auf das Gesicht aufgetragen wird. Als nĂ€chstes hellt man mit einem Concealer die dunklen Partien im inneren und Ă€uĂeren Augenwinkel und an den NasenflĂŒgeln auf. Ebenso wird neben den Mundwinkeln und mittig unter der Unterlippe etwas Concealer platziert, den man mit einem Camouflage-Pinsel verstreicht. AnschlieĂend fixiert man das Make-up mit einem farblich passenden Puder und setzt mit Rouge Akzente auf den Wangen. Beim Tages-Make-up sollte Rouge nur dezent eingesetzt werden, damit der Look natĂŒrlich wirkt. Weniger ist mehr! Mascara darf bei keinem Make-up fehlen. Zum Schluss betont man die Lippen mit einem dezenten Lippenstift oder Gloss.
Business Make-up
Das Business Make-up gehört wie das Tages Make-up zu den dezenten Looks. Es wirkt souverĂ€n und ist somit absolut bĂŒrotauglich. So funktioniert es: Zuerst wird die Haut mit einem Primer auf das Make-up vorbereitet. Dieser sorgt dafĂŒr, dass das Make-up lĂ€nger hĂ€lt, was perfekt fĂŒr einen langen Arbeitstag ist. Als nĂ€chstes wird eine leichte Foundation aufgetragen. Auch beim Business Look verwendet man Concealer wie beim Tages Make-up, bevor man die Augenbrauen mit einem Augenbrauenstift nachzeichnet. Um die Brauen in die gewĂŒnschte Form zu bringen ist eine AugenbrauenbĂŒrste ein super Hilfsmittel.
Nachdem man die Eye-Shadow Base auf das komplette bewegliche Lid aufgetragen hat, gibt man einen hellen naturfarbenen Ton in die Lidfalte und an den unteren Wimpernkranz. Einen dunkleren Ton der gleichen Farbrichtung trĂ€gt man am Ă€uĂeren Ende des Augenwinkels auf und verblendet ihn. Nun tuscht man die Wimpern. FĂŒr die Lippen empfiehlt es sich, eine dezente, natĂŒrliche Farbe zu wĂ€hlen. Wenn nun noch etwas Rouge, ebenfalls in einem natĂŒrlichen Farbton, verwendet wird, rundet das den Look fĂŒr die Arbeit perfekt ab. Denn dadurch erhĂ€lt das Gesicht einen Hauch Frische. Wer möchte, kann abschlieĂend noch mit Fixing Spray das Make-up lĂ€nger haltbar machen.
Abend Make-up
WĂ€hrend das Tages oder Business Make-up noch dezent die VorzĂŒge des Gesichts betonen sollte, darf es am Abend ausdrucksstĂ€rker sein. Wenn man sich auf einen besonderen Abend vorbereitet, gehört es auch zu der Kunst des Schminkens, die LichtverhĂ€ltnisse der Location zu berĂŒcksichtigen. Ist man zu einem Candlelight Dinner eingeladen, werden kleine Hautunebenheiten im Kerzenschein nicht zu sehen sein. Dagegen lĂ€sst die bunte Beleuchtung in einer Diskothek zu dezentes Make-up hĂ€ufig blass wirken. Daher darf man hier schon tiefer in den Farbtopf greifen. Da es zahlreiche Möglichkeiten gibt, sich fĂŒr den Abend zu schminken, raten wir, sich vorher zu ĂŒberlegen, was man möchte. Hier gibt es einige Inspirationen fĂŒr den glamourösen Auftritt.
FĂŒr ein atemberaubendes Date Make-up sind verfĂŒhrerische, rote Lippen perfekt. Jeder kann aus einer breiten Palette von Koralle ĂŒber knalliges Kirschrot bis hin zu einem dunklen Pflaumenton den fĂŒr sich passenden Rotton finden. Um exakte, prĂ€zise Konturen zu erzielen ist ein Lip Liner ein Muss bei roten Lippen. Denn er verhindert, dass die Farbe verlĂ€uft. Nun appliziert man den Lippenstift, am besten mit einem Lippenpinsel.
Um einen atemberaubenden Auftritt hinzulegen, eignen sich Smokey Eyes perfekt. Sie ziehen die Aufmerksamkeit auf sich, wirken geheimnisvoll und besonders verfĂŒhrerisch. Klassischerweise werden sie in dunklen Tönen von braun, grau und schwarz geschminkt. Doch wem das zu intensiv ist und wer sich damit unwohl fĂŒhlt, kann ebenfalls gut auf hellere Metallictöne zurĂŒckgreifen. Bei diesen empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass sie keine groben Glitzerpigmente enthalten, weil diese sich leicht in der Lidfalte absetzen und das sieht unschön aus.
Zuerst appliziert man eine Eye Shadow Base, um fĂŒr guten Halt der Farbe zu sorgen. Dann fĂŒllt man den oberen Wimpernkranz von unten mit einem Kajalstift optisch auf und zeichnet nun am Wimperansatz von oben mit einem Kohl-Eye Liner eine Linie. Diese blendet man mit einem Pinsel aus. Als nĂ€chstes wird der Lidschatten aufgetragen. Man benötigt mehrere Farbnuancen. Den Highlighter trĂ€gt man auĂen unter den Augenbrauen auf, bevor man mit einem dunklen ton das bewegliche Lid ausmalt. AnschlieĂend verwendet man eine mittlere Farbe, um die ĂbergĂ€nge flieĂend zu gestalten und die Farbe nach auĂen, oben auslaufen zu lassen. Nun fehlt nur noch ein dĂŒnner Lidstrich und Mascara. Fertig sind die Smokey Eyes!
Desweiteren ist ein Lidstrich eine tolle ErgĂ€nzung zu roten Lippen. Hier ist fĂŒr jede Frau der passende Look dabei. Der klassische Lidstrich ist eher schmal und endet auĂen mit dem Auge. Besonders feminin wirken Mandelaugen schminkt man, indem man schmal im inneren Augenwinkel ansetzt und nach auĂen hin breiter wird. Dieser Look verkleinert die Augen optisch und ist daher fĂŒr hervorstehende Augen geeignet. Der Schwalbenschwanz-Lidstrich ist besonders ausdrucksstark. Denn man zieht ihn geschwungen fast bis zur Augenbraue hoch. Perfekt fĂŒr einen Galaball! Bei den sexy Cat Eyes wird sowohl am unteren als auch am oberen Lid ein Strich gezogen, die parallel zueinander nach auĂen auslaufen.
Unsere Tipps fĂŒr die Kunst des Schminkens
Wenn ihr nun den einen oder anderen Look bei der nĂ€chsten Gelegenheit tragen möchtet, empfehlen wir euch, ihn vorher einmal auszuprobieren. Dann seht ihr, ob er euch wirklich steht. Zudem wird er euch beim nĂ€chsten Mal direkt leichter von der Hand gehen. AuĂerdem gibt es rund um die Kunst des Schminkens viele Youtube Tutorials zum nachschminken. Wer dagegen lieber eine persönliche Beratung hĂ€tte, um herauszufinden, welche Farben gut zur eigenen Haut-, Augen- und Haarfarbe passen, bekommt in Kosmetikabteilungen vieler GeschĂ€fte eine kompetente UnterstĂŒtzung. Dort kann man gleich die passenden Produkte auswĂ€hlen. Vielleicht bekommt man auch so manchen Tipp fĂŒr einen perfekten Auftritt.